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Kinderhaus Berlin

Entwurf : 1998

Ausführung: 1999-2000

Berater : R. Stupperich

Bauherr/in : Nicola Bramigk, Werner Aisslinger

Materialien : Kalksandstein, Holzständerwände,
Aussenlamelle: Lärchenholz, Glas, Dämmung:
Foamglas

Fläche: 51.2 m2

fotos : aloys kiefer

Zur Erweiterung des Erdgeschosses des
vorhandenen Gründerzeitgebäudes um 2
Kinderzimmer entstand ein in Form
und Material abgelöstes eingeschossiges
Kinderhaus, das über
einen Wintergarten angeschlossen ist.
Die Grundrißform ist eingeschliffen in
die festgestellte Baulinie, den
Mindestabstand zum Nachbarn und
sinnvolle Distanzen zum renovierten
Altbau. Im Wintergarten ist über eine
Leiter ein Alkoven erreichbar, der als
Spielort oder auch als Gästebereich
fungiert. Hieraus resultiert das
auffällige wellenförmige Dach.
Erstellt wurde das Gebäude in
Mischbauweise: Gemauerte
Badwände als Speichermasse und
Holzständerkonstruktion im
Zimmerbereich kontrastieren die
Stahl-Glas-Bauweise im Wintergarten.

Die Fassade des Kinderhauses besteht
aus Lärchenholzleisten im
Wandbereich und
Holzfensterelementen vor den
Aufenthaltsräumen. Der Wintergarten
erhielt eine harte Bedachung aus
Titanzinkblech, das Kinderhaus ein
Grünpultdach, das sich hinter einer
umlaufenden Attika verbirgt.

"... etwas mit Pavillon-Charakter sollte
es werden, bewußt zurückhaltend,
ohne Jahrhundertschwere, eine Art
Gartenhaus, das sich in die Natur
einfügt. Das ist perfekt gelungen. Ein
wunderbar leichter Gartenpavillon ist
entstanden, mit großen Glasflächen,
die Licht und Natur hereinlassen; mit schwungvollen,
organischen Linien, an denen die massige
Vierkantigkeit des Haupthauses wie an einem
Wellenbrecher abgleitet; mit Querleisten aus
Lärchenholz, die den weichen Formen folgen, sie betonen und das Volumen des Anbaus aufzulösen scheinen. Mit Türen nach draußen und einer umlaufenden Holz-Veranda -und mit einem übermütigen Dach, das wie eine sich überschlagende Brandungswelle über das
Kinderhaus surft. Die spielerische Wellenform ist dabei keineswegs Selbstzweck, sondern schafft innen Platz für einen Alkoven, den man über eine Leiter erreichen kann und der als zusätzliche Spielfläche oder als Schlafraum für Gäste dient."

(Karl Michael Armer in Architektur und Wohnen,
Titel Heft 05/01 Oktober, S. 98;)
Anbau an eine Villa in Berlin Zehlendorf